Briefmarken der Altdeutschen Staaten vor 1871
Altdeutsche Staaten – faszinierende Briefmarken aus 18 Regionen
Briefmarken der Altdeutschen Staaten gehören zu den historisch spannendsten und wertvollsten nationalen Sammlerstücken. Sind sie doch kostbare Zeitzeugnisse der wechselvollen Geschichte unseres Landes und spiegeln den Weg zu einem vereinigten deutschen Gesamtstaat eindrucksvoll wider.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts waren die einzelnen Staaten im sogenannten Deutschen Bund organisiert und gaben ihre eigenen Briefmarken heraus. Den Start in das Briefmarkenzeitalter in Deutschland markierte dabei der „Schwarze Einser von Bayern“. Die erste deutsche Briefmarke wurde am 1. November 1849 ausgegeben und erhielt ihre Bezeichnung aufgrund der großen Wertziffer (1 Kreuzer) und ihrer Farbe. Der Schwarze Einser war jedoch nur der kleinste Wert einer ganzen Serie von sehr ähnlichen Marken, wie die blaue 3-Kreuzer- und die braune 6-Kreuzer-Marke.
Neben Bayern gab es noch 17 weitere Länder, die vor der Deutschen Reichspost die Posthoheit ausgeführt haben und zum Sammelgebiet der Altdeutschen Staaten zählen. So existieren bis heute faszinierende Sammlerstücke aus den Ländern Baden, Bergedorf, Braunschweig, Bremen, Hamburg, Hannover, Helgoland, Lübeck, Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg, Preußen, Sachsen, Schleswig-Holstein, Württemberg und dem Norddeutschen Postbezirk. Eine Sonderstellung nahm die Post von Thurn und Taxis ein, die im Auftrag verschiedener Staaten tätig war.
Mit der Gründung des Deutschen Reiches am 18.01.1871 und der Deutschen Reichspost am 12.05.1871 wurden keine landeseigenen Briefmarken mehr gedruckt. Ausnahme bilden hier die Länder Bayern und Württemberg. Sie behielten noch bis Ende März 1920 ihre eigene Posthoheit und gaben weiterhin sehr interessante Postwertzeichen heraus.